Christopher Treiblmayr, Bewegte Männer. Männlichkeit und männliche Homosexualität im deutschen Kino der 1990er Jahre.
Homosexualität und insbesondere männliche Homosexualität wurden in der Geschichte des Kinos nur selten gezeigt, und wenn, dienten sie vielfach der Belustigung, erregten Mitleid oder lösten Angst aus. Seit den 1980er und vor allem in den 1990er Jahren hat sich dies in vielen – vor allem westlichen – Ländern zunehmend verändert. Diese Entwicklung wird aus männergeschichtlicher Sicht analysiert und die historisch neue Sichtbarkeit homosexueller Identitätsentwürfe gegen Ende des 20.Jahrhunderts nicht zuletzt durch eine „Krise der Männlichkeit“ erklärt. Der dadurch entstandenen Vielfalt an homosexuellen Männlichkeitsentwürfen wird sowohl im Mainstream-Kino als auch in Avantgarde-Produktionen nachgegangen.
L'HOMME Schriften 19 ist 2015 bei Böhlau Köln erschienen (Web).