Margareth Lanzinger | Gunda Barth-Scalmani | Ellinor Forster | Gertrude Langer-Ostrawsky: Aushandeln von Ehe. Heiratsverträge der Neuzeit im europäischen Vergleich. Köln/Weimar/Wien: Böhlau (L'Homme Archiv 3)
Veranstaltet von Dr. Sabina Kasslatter Mur, Landesrätin für Bildung und deutsche Kultur, dem Südtiroler Landesarchiv und dem Böhlau-Verlag
Zeit: Freitag, 3. Dezember 2010, um 18.00 Uhr
Ort: Abteilung Denkmalpflege, Ansitz Rottenbuch, 2. Stock, Armando-Diaz-Straße 8, Bozen
Einladung (PDF)
Programm:
Grußworte:
Dr. Sabina Kasslatter Mur (Landesrätin für Bildung und deutsche Kultur), Dr. Christine Roilo (Direktorin des Südtiroler Landesarchivs)
Präsentation des Bandes:
Dr. Margareth Lanzinger, Universität Wien
Dr.in Ellinor Forster, Universität Innsbruck
Ao. Univ.-Prof. Dr. Gunda Barth-Scalmani, Universität Innsbruck
Dr. Gertrude Langer-Ostrawsky, Niederösterreichisches Landesarchiv, St. Pölten
Zum Buch:
Ehe war in der Geschichte der Neuzeit ein zentrales Ordnungsmodell und zugleich eine Institution von großer ökonomischer Bedeutung. Geld und Güter flossen aus diesem Anlass zwischen den Generationen, zwischen Braut und Bräutigam oder wurden in Aussicht gestellt. Der Transfer von Vermögen war bislang hauptsächlich aus der Perspektive des Erbrechts und der Erbpraxis Thema der Geschichtswissenschaften. Doch stellte das Ehegüterrecht eine mindestens ebenso wichtige Grundlage dar. Denn das Nutzen und Verfügen über das eingebrachte und während der Ehe erwirtschaftete Vermögen, die Ansprüche von Witwen und Witwern sahen sehr unterschiedlich aus, je nachdem, ob Gütertrennung oder Gütergemeinschaft vorherrschte. Entsprechend unterschiedlich gestalteten sich die Inhalte von Heiratsverträgen.
In vier Detailstudien – zu niederösterreichischen Gerichten, zur Stadt Salzburg, zu den Südtiroler Gerichten Innichen und Welsberg sowie zum Einzugsbereich des Innsbrucker Stadt- und Landrechts – analysieren die Autorinnen Heiratsverträge und das “Aushandeln von Ehe” vom 17. bis zum 19. Jahrhundert in vergleichender Perspektive. Die Ergebnisse werden einleitend und abschließend in den Kontext europäischer Rechtsräume gestellt.